Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Oft verlaufen Herz- und Gefäßerkrankungen „stumm“, so dass der Patient keine erkennbaren Symptome präsentiert. Die Früherkennung solcher Konstellationen ist eminent wichtig und kann zur langjährigen Aufrechterhaltung einer guten Lebensqualität führen und ein verfrühtes Ableben verhindern. Durch ein besseres Verständnis der Krankheitsentstehung und rasante technische Fortschritte ist der Medizin in den letzten Jahren gelungen Erkrankungen im frühen Stadium zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
„Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße“ erkannte Rudolf Virchow schon im 19. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit, beschleunigt durch das Vorhandensein verschiedener Risikofaktoren (z.B. Diabetes mellitus, Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen) verkalken die Arterien (Arteriosklerose). Dieser Prozess kann alle Arterien des menschlichen Körpers betreffen, wobei in bestimmten Körperregionen solche Veränderungen ungleich rasch eintreten: Gehirn, Halsschlagader, Herzkranzgefäße, Bauchschlagader und ihre Äste, Beinschlagader. Beispiel Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit – KHK): deren fortgeschrittene Schädigung und Verengung führt durch kritische Sauerstoffunterversorgung des Herzmuskels zu typischen Beschwerden (Angina pectoris), im weiteren Verlauf kann durch Gefäßverschluss eine potenziell lebensbedrohliche Situation entstehen (Myokardinfarkt). Die KHK ist häufige Ursache einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sowie von Herzrhythmusstörungen. Solche überall auftretenden Gefäßsklerosen sind in ihrer klinischen Erscheinung miteinander verbunden. Die durch Herzrhythmusstörungen, Myokardinfarkt oder eine Herzschwäche im Herzen entstehenden Blutgerinnsel können zu Schlaganfall führen. Erektionsstörungen, bedingt z.B. durch Verengung der Beckenarterien, können Vorbote einer behandlungsrelevanten KHK sein – ca. 70% der Männer mit neu aufgetretener Angina pectoris und angiographischem KHK-Nachweis präsentieren in der Vorgeschichte Erektionsprobleme.
Im Vordergrund präventivmedizinischer Maßnahmen steht die Gewöhnung an einen gesunden Lebensstil. Dabei können unsere Vorsorgeuntersuchungen eine sinnvolle ergänzende Maßnahme sein, um individuelle Risikofaktoren und ihre organischen Auswirkungen besser in den Griff zu bekommen.
Für eine kardiovaskuläre Vorsorgeuntersuchung stehen Ihnen in unserer Praxis sämtliche diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung:
– Ultraschalldiagnostik mit performanten Geräten zur Erfassung der Herz- und Gefäßstruktur sowie der abdominellen Organe
– Funktionelle Diagnostik des Herzens und der Gefäße (Stressechokardiographie, Belastungs-EKG, Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckmessung, Messung der Pulswellengeschwindigkeit zur Evaluation des Gefäßalters, arterielle Photopletysmographie, Oszillographie, Kapillarmikroskopie, Lichtreflexionsrheographie, Venenverschlußpletysmographie)
– Labordiagnostik
– Eingehende Beratung

Wann ist eine kardiovaskuläre Vorsorgeuntersuchung empfehlenswert?

  • Bei privaten oder beruflichen Dauerstresssituationen
  • Bei Leistungsminderung
  • Bei häufig auftretenden Beschwerden im Brustkorb wie z.B. Herzrasen, Herzklopfen, Luftnot, Druck
  • Bei familiärer Vorbelastung bezüglich Herz- und Kreislauferkrankungen
  • Bei Risikofaktoren wie z.B. Diabetes, Bluthochdruck oder Rauchen
  • Bei neu aufgetretenen Erektionsproblemen
  • Bei chronischen Schlafstörungen